Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden
Kontext
Die Gemäldegalerie im sogenannten Semperbau des
Dresdner Zwingers gehört zu den renommiertesten
Sammlungen Alter Meister in Deutschland. Das besondere
kulturhistorische Ziel in direkter Nähe zu Oper und
Schloss wird seit 2013 einer Generalsanierung in
zwei Bauabschnitten unterzogen. Ende Februar 2016
wurde der erste Bauabschnitt für das Publikum
wieder geöffnet. Neben den notwendigen
Maßnahmen zur Barrierefreiheit wurde ein neues
Leitsystem erforderlich.
Spezifik
Der langgestreckte Semperbau weist eine quasi symmetrische
uns somit typische Anordnung der Räume im Barock auf.
Während die Ausstellungsräume dem Zweck entsprechend
schlicht gehalten sind, zeigt sich bei den repräsentativen
Erschließungsräumen sowie Treppenhäusern eine zeit-
genössische, opulente Raumgestaltung.
Gestalterisches Konzept
Das Leitsystem mit seinen funktionalen Anforderungen an
Präsenz und Lesbarkeit fügt sich in die Architektur ein,
ohne historisierend zu sein. Es verbindet dabei die
historische Bausubstanz mit einer zeit- gemäßen Sprache:
Die Beschriftungen bestehen aus erhabenen Buchstaben,
deren Korpus den Farbton der jeweiligen Wand übernimmt
und als heutige Ebene somit zum Teil der Architektur wird,
ähnlich einem Stuckelement. Eine Messingapplikation
an der Vorderseite der Buchstaben und Piktogramme stellt
den Bezug zur historischen Bausubstanz her.
Typografie
Der zentrierte Versalsatz der Beschriftungen knüpft an die
charakteristische typografische Gestaltung des Barocks
an, wobei eine bisher unveröffentlichte Schrift des Typogra-
fen Daniel Perraudin verwendet wurde. Sie vereint eine
klare Formsprache aus der heutigen Zeit mit Elementen in
historisierender Anlehnung.
Auftraggeber
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Dresden I
Planungszeitraum
2014–2017
Realisierungsumfang
Konzeption, Gestaltung, Projektmanagement (Termin- und Kostenplanung), Ausführungsplanung, Produktionsbetreuung, Bauleitung
Planungsumfang
Übersichten,
Wegweiser, Zielbestätigungen, Piktogrammsystem,
temporäre Baustellen-kommunikation
Projektbeteiligte
Katy Müller,
Nathanaël Gourdin,
Daniel Perraudin
Fotos
Daniel Perraudin
Copyright
© Gourdin & Müller